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Aachener Zeitung vom 12.03.2010

Die Traditionalisten leben in Zukunft
«direkt vor der Haustür»

Nordeifel. In der Nähe von Kalterherberg liegt das Kloster Reichenstein, ein ehemaliges Prämonstratenserkloster aus dem 12. Jahrhundert. Nach der Auflösung in Folge der Säkularisierung kam das Gut Reichenstein in private Hände.

Im September 2008 übernahm das der Priesterbruderschaft St. Pius X. verbundene französische Kloster Notre-Dame de Bellaigue das Gut Reichenstein, um dort ein Kloster nach der Benediktsregel einzurichten. Am 16. Mai 2009 wurde die Klosterkirche vom Prior der Gründerabtei Bellaigue neu eingesegnet.

Die Bruderschaft kündigte die Gründung eines «der Tradition der Kirche verpflichteten neuen Benediktinerklosters im inzwischen neuheidnischen Deutschland» an. Voraussichtlich noch ab diesem Jahr sollen dort 25 Mitglieder der Priesterbruderschaft leben. Vorher wird die Anlage für mehrere Millionen Euro restauriert und erweitert.

Von Lefebvre gegründet

Die Diözese Aachen hatte bereits beim Erwerb des Klosters 30 Kilometer südlich von Aachen durch die Priesterbruderschaft Ende 2007 Kritik geübt. Die Katholiken sollten wissen, «dass die Mönche keine offiziellen Angebote der römisch-katholischen Kirche machen», so Bistumssprecher Franz Kretschmann.

Die Priesterbruderschaft St. Pius X. (Piusbruderschaft) ist eine Priestervereinigung katholischer Traditionalisten. Sie wurde 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet, um an Riten und Lehren der römisch-katholischen Kirche festzuhalten, die das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) aus seiner Sicht aufgegeben hatte.

Sie lehnt Konzilsbeschlüsse wie die Öffnung zur Ökumene, Religionsfreiheit, Kollegialität der Bischöfe, Anerkennung des Judentums sowie die auf Anordnung des Konzils durchgeführte Liturgiereform als «modernistisch» ab und strebt eine «Erneuerung des Priestertums» und «Verbreitung und Wiederherstellung der authentischen katholischen Lehre» an.

Seit 1975 steht die Piusbruderschaft außerhalb der katholischen Kirche. Sie arbeitet bis heute ohne offizielle Erlaubnis der Kirche. Im Jahr 1988 führten illegale Bischofsweihen zur Exkommunikation der vier geweihten und zwei weihenden Bischöfe.

Neu in die Medien und ins Gespräch gekommen ist die Piusbruderschaft durch die Aufhebung der Exkommunikation der vier Geweihten am 21. Januar 2009 durch Papst Benedikt XVI.

«Herausforderung»

«Direkt vor der Haustür unserer GdG steht also ab diesem Jahr eine Gemeinschaft, die wichtige Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils ablehnt und bekämpft», schreibt die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Kornelimünster/Roetgen: «Dieser Herausforderung müssen wir uns stellen!»

Die GdG Kornelimünster/Roetgen bietet dazu zwei Veranstaltungen an:

- Montag, 15. März, um 20 Uhr im Pfarrheim Kornelimünster: «Die Kirche schaut nach vorne!» Vortrag und Gespräch zu Zielen des 2. Vatikanischen Konzils mit Dr. Herbert Arens vom Bistum Aachen.

- Montag, 22. März, um 20 Uhr im Pfarrheim Kornelimünster: «Wohin schauen die Pius-Brüder?» Vortrag und Gespräch zu den Zielen der Pius-Bruderschaft mit Pater Dr. Albert Altenähr

 

 
 

   
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