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Jetzt ist das Kloster Reichenstein auch an das öffentliche Trinkwasser- und Abwassernetz angeschlossen: Müt- zenichs Ortsvorsteherin Jacqueline Huppertz, Bauleiter Pater Peter Lang und Tiefbauunternehmer Michael Mertens (re.) lassen das Perlenbachwasser fließen. Foto: P. Stollenwerk   Originalartikel als PDF

 
Fließendes Wasser für die neuen Brüder
20.12.2011
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Das Kloster Reichenstein wurde jetzt an das öffentliche Wasser- und Kanalnetz angeschlossen. Zwei Leitungen nach Mützenich.

Kalterherberg. „Wasser marsch!“ hieß es am Donnerstagabend im Kloster Reichenstein, und da durf- ten Vertreter der örtlichen Feuer- wehr natürlich nicht fehlen. Aber nicht, um hier einen Einsatz abzu- wickeln, waren sie und andere Gäste dem Ruf in das einsam gele- gene Kloster zwischen Mützenich und Kalterherberg gefolgt, es gab vielmehr etwas zu feiern.

Am 12. September war mit den Bauarbeiten für den Anschluss von Kloster Reichenstein an das öffent- liche Trinkwasser- und Abwasser- netz begonnen worden. Gut sechs Wochen später konnten bei anhal- tend bestem Bauwetter die Tief- bauarbeiten im Außenbereich ab- geschlossen werden.

2008 erworben

In Aufbruchstimmung luden die neuen Besitzer des Klosters (2008 erwarb die der Priesterbruder- schaft St. Pius X. verbundene fran- zösische Abtei Notre-Dame de Bel- laigue den Gebäudekomplex, um dort eine Niederlassung zu grün- den) jetzt zum „Aufrichtschmaus“ ein. Bauleiter Pater Peter Lang, die ausführende Tiefbaufirma Michael Mertens aus Kalterherberg und Mützenichs Ortsvorsteherin Jacqueline Huppertz nahmen ganz offiziell durch Aufdrehen des Hahns die neue Wasserleitung in Betrieb und probierten selbstver- ständlich auch einen kühlen Schluck Perlbachwasser, ehe sich die rund 25 Gäste auf Einladung des Vereins St. Benedikt noch in gemütlicher Runde im ehemaligen Stallgebäude einfanden.

Pater Lang zeigte sich erleichtert über den gelungenen Abschluss der Baumaßnahme, und blickte mit Bildern zurück auf den gelun- genen Leitungsbau. Das Gesund- heitsamt der Städteregion hatte eine geregelte Trinkwasserversor- gung gefordert, vor allem vor dem Hintergrund, dass nach erfolgtem Ausbau des derzeit immer noch notgesicherten, baufälligen Süd- flügels hier einmal Zellen für 25 bis 30 Benediktiner-Mönche der kon- servativen Pius-Bruderschaft ein- gerichtet werden sollen. Damit ist die Zeit der Versorgung mit Venn- wasser in Reichenstein vorbei. Aus einem kleinen Vennbach wurde bislang das Wasser in einem Brun- nen aufgefangen. Da als Folge des extrem trockenen Sommers die Wasserqualität in diesem Jahr deutlich absackte, hatte das Ge- sundheitsamt die bisherige Versor- gung gestoppt und als Zwischenlö- sung einen externen Tank für das Brauchwasser gefordert.

Der Bauherr prüfte insgesamt vier Trassenvorschläge für die neue Leitung. Die drei Möglichkeiten ins nahe Kalterherberg (ca. 800 Meter) schieden wegen der felsigen Bodenbeschaffenheit aus. Man folgte der Empfehlung eines geolo- gischen Gutachtens und wählte eine 1,6 Kilometer lange Trasse nach Mützenich. In den Graben wurden nicht nur zwei Trinkwas- serleitungen (25 mm für die aktu- ell benötigte und 100 mm für den späteren Bedarf) verlegt, sondern auch noch eine Kanaldrucklei- tung. Diese Investition rechnet sich schon bald für das Kloster, kann doch die teure Entsorgung der geschlossenen Grube künftig entfallen.

Die Überwindung von 50 Meter Höhenunterschied, die Leitungs- verlegung teilweise durch den Rei- chensteiner Wald und schließlich die Querung des sensiblen Natur- raumes im Ermesbachtal stellten große Herausforderungen an die ausführende Firma dar.

Seitlich des stattlichen Portals befindet sich nun die Wasserzent- rale des Klosters Reichenstein. Von hier aus werden alle Gebäudeteile des ehemaligen und inzwischen 800 Jahre alten Prämonstratenser- Klosters mit Trinkwasser versorgt.

1802 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation durch Napo- leon aufgelöst und war bis 2008 in weltlicher Hand.

140 000 Euro Kosten

Pater Lang freute sich, dass mit der Baumaßnahme nun ein weiterer Schritt für die vom Kloster Bellai- gue ausgehende Besiedlung Rei- chensteins erfolgt sei. Die Bau- maßnahme in der Eifel, die insge- samt 140 000 Euro kostete, wurde mit 100 000 Euro auch massiv von der zentralen Niederlassung in Südfrankreich unterstützt.

„Sobald wie möglich“, sagte Pa- ter Lang, solle im Kloster Reichens- tein wieder täglich die tridentini- sche Messe (lateinischer Ritus) ge- feiert werden, was für den Benedik- tinerorden ja auch der Haupt- grund gewesen sei, das Anwesen zu erwerben.

Weitere größere Bauarbeiten seien nun zunächst einmal nicht mehr vorgesehen. In zwei bis drei Jahren aber wolle man soweit sein, „dass die Mönche kommen kön- nen.“ (P. St.)

 

 

   
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